Ausbildungskurs zum Jüngstensegelschein
Nach mehreren Jahren Pause hat der Kurs zum Sportbootführerschein im Frühjahr offensichtlich für guten Vortrieb gesorgt: Gleich zu Beginn der Sommerferien hatten sich neun Mädchen und fünf Buben zwischen acht und vierzehn Jahren angemeldet, um die ersten Grundlagen der Seefahrt ohne Motorkraft kennen zu lernen. So wurde relativ schnell klar, dass die rote linke Seite am Boot backbord heißt, und dass es Seile zwar bei den Bergsteigern und der Feuerwehr gibt, das Tauwerk der Segler allerdings Leine genannt wird. Die Bezeichnungen für die Bestandteile eines Opti waren zunächst noch etwas ungewohnt („Ohrfeige oder Mastschelle?“), wurden aber im ständigen Gebrauch schnell verinnerlicht. Und während für viele die Theorie buchstäblich trocken war, ging es schon am ersten Nachmittag auf die Boote: fast alle Teilnehmer brachten es intuitiv fertig, die Optis über den Main zu treiben. In den folgenden Tagen wechselten sich Kurse zum Wind, Segelstellungen und Ausweichregeln mit Motorbootfahrten und Wasserplantschen ab. Dazwischen wurden zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit Palstek, Achtknoten und eineinhalb Rundtörns mit zwei halben Schlägen getüddelt, wobei es bisweilen zu kontroversen Diskussionen über das korrekte Belegen einer Klampe kam. Während die Unterbrechungen durch heftige Regengüsse oder gnadenlose Flauten immer wieder Unmutsbekundungen hervorriefen, waren die Einschnitte durch ein phantastisches Catering, für welches neben mehreren Mamas auch altgediente Segler sorgten, wesentlich willkommener.
Zeigte sich zu Beginn der Woche das Feld der Kenntnisse noch relativ breit gestreut, waren am letzten Tag alle Teilnehmer so fit, dass am Ende des Prüfungstages jedes Kind den begehrten Jüngstensegelschein stolz in Händen halten konnte. Zu der anschließenden Grillparty mit allen Eltern, Segelschülern, Trainer, Prüfern wurden nur vereinzelte weitere Clubmitglieder gesichtet.
Dass dieser Kurs zustande kam und souverän vorbereitet und durchgeführt werden konnte, ist in erster Linie dem Leiter des Bereichs Ausbildung und Sport, Ullrich Weirauch, zu verdanken. Er wurde vom Kernteam mit Alica Bessler und Uli Metzger-Obermeier, und in den Tagen des Kurses selbst zusätzlich von Herbert Friede und seiner Lebensgefährtin Roswitha, Eberhardt Seus und Detelf Basler tatkräftig unterstützt.
Die Prüfung selbst wurde am Freitag abgenommen von Obmann Dieter Steinborn und den Beisitzern Christian Will und Uli Metzger-Obermeier.
Bleibt zu hoffen, dass die eine oder der andere junge Opti-Bändiger vielleicht an der Bocksbeutelregatta teilnehmen möchte und Gefallen am Segeln in der SKMW findet.
Uli Metzger-Obermeier, CARIS